Beim Wechsel in den Ruhestand unbedingt ein Arbeitszeugnis ausstellen lassen
Wenn Sie in Altersrente gehen, denken Sie vermutlich in erster Linie daran, wie Sie den sogenannten “Unruhestand” gestalten werden. Vergessen Sie dabei jedoch nicht das Arbeitszeugnis und die Vorteile, die Ihnen mit dem Zeugnis Ihres bisherigen Arbeitgebers entstehen.
Fakt ist, dass Sie von Ihrem Arbeitgeber auch beim Renteneintritt ein Arbeitszeugnis einfordern können. Dies ist in den Paragrafen § 109 Gewerbeordnung und § 85 BBG gesetzlich verankert, sodass Ihr Arbeitgeber Ihnen die Beurteilung Ihrer Leistung nicht verweigern darf.
ARBEITSZEUGNIS SCHREIBEN LASSEN
Warum das Arbeitszeugnis trotz Renteneintritt wichtig ist
Viele Rentner nutzen den Eintritt in die Altersrente dafür, auch weiterhin aktiv am Arbeitsleben teilzunehmen – einerseits, um die oftmals nur knappe Geldleistung aufzubessern, andererseits, um Geist und Körper weiterhin fit und die sozialen Kontakte aufrecht zu erhalten.
In dem Moment, in dem Sie sich als Rentner oder Pensionär um einen Teilzeitjob oder eine geringfügige Tätigkeit bewerben, erlangt das Arbeitszeugnis des bisherigen Arbeitgebers seinen hohen Stellenwert. Denn der mögliche neue Arbeitgeber wird sich nur bei Vorliegen einer vollständigen Bewerbungsmappe ein umfassendes Bild von Ihnen machen können. Fehlt ausgerechnet das letzte Arbeitszeugnis, wirft dies unnötige Fragen auf und Ihre Unterlagen kommen möglicherweise nicht in die engere Wahl – mit der Folge, dass Sie vergebens auf die Einladung zum persönlichen Vorstellungsgespräch warten.
Die gesetzliche Regelung sieht vor, dass Ihr Arbeitgeber Ihnen ein qualifiziertes Arbeitszeugnis ausstellen muss und lediglich eine Bescheinigung über Ihre beruflichen Erfahrungen und Tätigkeiten nicht ausreichend ist. Sollte Ihr bisheriger Chef davon ausgehen, dass Sie aufgrund der bevorstehenden Rente auf ein Arbeitszeugnis verzichten, können Sie sich auf die Gesetzgebung berufen und dieses Arbeitszeugnis von ihm einfordern. Achten Sie darauf, dass Ihr Zeugnis dem in Deutschland üblichen Zeugnis-Aufbau entspricht und darauf, dass die Zeugnis-Formulierungen stimmig sind und die Leistungs- und Verhaltensbeurteilungen auch Ihrer eigenen Einschätzung entsprechen.
Verlangen Sie konkret nach einem Arbeitszeugnis
Setzen Sie Ihren Arbeitgeber am besten schriftlich davon in Kenntnis, dass Sie um die Ausstellung eines Arbeitszeugnisses bitten und lassen Sie zwischen dem Eintritt in Ihre Altersrente und der Erinnerung an Ihr Arbeitszeugnis nicht zu viel Zeit verstreichen. Auch wenn Ihr Arbeitgeber Ihnen das Zeugnis noch nachträglich ausstellen kann, entscheiden Gerichte ganz unterschiedlich über den Zeitraum, in dem er zur Zeugniserstellung verpflichtet ist. Bis zu einem Zeitfenster von 10 Monaten kann sich Ihr bisheriger Arbeitgeber nicht weigern, Ihnen das Arbeitszeugnis für Ihre berufliche Tätigkeit vor der Rente auszustellen. Ist mehr Zeit verstrichen, kann es problematisch werden. Um Streitigkeiten von vornherein zu vermeiden, sollten Sie sich das Arbeitszeugnis am besten direkt beim Verlassen der Firma aushändigen lassen. So stehen Ihnen auch im Rentenalter Tür und Tor für eine neue Arbeitsstelle offen.
In diesen Berufen sind Rentner aktiv
Häufig nehmen Rentner nach ihrer beruflichen Karriere Nebentätigkeiten oder Minijobs an. Den jahrelang verspürten Leistungsdruck gibt es dann nicht mehr. Die innere Motivation und das, was körperlich und geistig machbar ist, stehen im Vordergrund. Zu den beliebtesten Berufen von Rentnern gehören unter anderem Hausmeister, Gärtner, Küster, Näherin, Aufsichtspersonal in Museen oder Bibliotheken, Kurierfahrer oder Eisverkäufer. Auch Tätigkeiten wie Zeitungen austragen, Kinderbetreuung und Brötchenlieferservice werden gerne von Rentnern übernommen.
DZP-TIPP: Denkt Ihr Arbeitgeber nicht von allein daran, Ihnen beim Eintritt in die Altersrente ein Arbeitszeugnis auszustellen, machen Sie es ihm leicht. Erstellen Sie einfach mit unserem Arbeitszeugnis Generator ein qualifiziertes Arbeitszeugnis und legen es Ihrem Arbeitgeber zur Unterschrift vor.
